Große Süßweine haben ungeahntes Potenzial, wenn es um ihren kulinarischen Einsatz geht.
Klassisch – und auch am häufigsten – ist die Kombination mit Desserts, denn gerade die österreichische Mehlspeisenküche findet im hohen Prädikatswein einen kongenialen Partner.
Das süße Österreich schmeichelt mit hohen und höchsten Prädikatsstufen: Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen, Strohwein und Schilfwein, Eiswein mit expressivem Fruchtschmelz und nobel-raffinierter Ruster Ausbruch mit jahrhundertelanger Tradition. Charakteristisch für diese Süßweinraritäten sind Restsüße und Säure in hoher Konzentration, meist in Verbindung mit dem unvergleichlichen Aroma der Edelfäule (Botrytis cinerea).
Wie geschaffen für den Ausbau solcher Weine ist das Burgenland mit seinem außergewöhnlichen Kleinklima am Neusiedlersee, besonders im Seewinkel. Leitsorte ist dabei der Welschriesling , der in der Prädikatsweinkategorie zu Weltklasse heranreift. Aber auch in anderen Weinbaugebieten entstehen in besonderen Jahrgängen hochwertige Prädikatsweine, so zum Beispiel im Eiswein-Eldorado Großriedenthal oder auch in den Gebieten entlang der Donau mit finessenreichen Prädikatsweinen vom Riesling und Grünen Veltliner. Österreichs berühmte Mehlspeisenküche kann hier aus dem Vollen schöpfen, man denke nur an klassisch-Köstliches wie Apfelstrudel oder Salzburger Nockerln. Wer die pikante Variante bevorzugt, wird mit der Kombination von Süßwein und reifem Blauschimmelkäse glücklich, Gourmets aller Länder greifen natürlich auch zur (getrüffelten) Gänseleberterrine. Das kleine Segment der edelsüßen Rotweine bietet sich als harmonische Ergänzung zu schokoladigen Desserts an, an der Spitze sei die verführerische Sachertorte genannt.